This window close http://www.carilat.de   "Zentralamerika-Tourismus erwacht aus dem Dornröschenschlaf"

     Optimistische Prognosen - nüchterne Gegenwart
     Feilen am Image - Markenzeichen "Nachhaltiger Tourismus"
     Kooperation mit Deutschland
     Touristisches Potenzial und ungehobene Schätze
     Umweltschutz-Sünden und Fortschritte: Beispiel Belize und Costa Rica
     Internationale Förderung und ländlicher Tourismus
     Projekte in Honduras, Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Panama
     Bemühungen um bessere Fluganbindungen
     Gute Nachfrage für Costa Rica und genereller Optimismus

Autor: Bernd Kubisch  im März 2000

Optimistische Prognosen - nüchterne Gegenwart

Zentralamerika soll in diesen Jahren aus seinem touristischen Dornröschenschlaf erwachen und vor allem auch mehr Urlauber aus Europa anlocken. Chancen sehen die sieben kleinen Länder vor allem in der gemeinsamen Förderung und Vermarktung eines nachhaltigen Tourismus, also einer umwelt-, sozial- und kulturverträglichen Entwicklung. Die Prognosen von der World Tourism Organization (WTO) und Regierungen sind recht positiv. Lateinamerika insgesamt gehört zu den Weltregionen, die im Reiseverkehr überdurchschnittlich wachsen sollen. Heute sind die Zahlen in Zentralamerika noch sehr bescheiden. Ein Beispiel: Belize, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama registrieren derzeit jährlich knapp 70.000 Urlauber aus Deutschland. Etwa drei Mal so viele Touristen aus Alemania erholten sich 1999 unter Kubas Sonne. Europa stellt weltweit die meisten Touristen, aber bisher erst 20 Prozent der insgesamt 3,367 Millionen (1998) Auslandsreisenden nach Zentralamerika. Nach der bisher der regionalen Integrationsbehörde SICA vorliegenden Statistik kletterte 1999 die Zahl aller Besucher in Zentralamerika deutlich, in Guatemala, Nicaragua und El Salvador jeweils um vermutlich über 20 Prozent. Das ging aber hauptsächlich auf das Konto der gestiegenen Reiselust innerhalb der Region. Nach den verheerenden Schäden durch den Hurrikan Mitch im Herbst 1998 gab es Anfang 1999 kräftige Einbußen beim Tourismus aus Nordamerika und Europa. Nach Angaben von SICA, Sistema de la Integracion Centroamericana, und der Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika hat sich der Fremdenverkehr in Zentralamerika inzwischen wieder stabilisiert. Die Aussichten für das lau-fende Jahr werden als gut eingeschätzt.

Feilen am Image - Markenzeichen "Nachhaltiger Tourismus"

SICA, die sich bei ihren Integrationszielen auch an der EU orientiert, erhält beim Tourismus derzeit wichtige Unterstützung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Edgardo Contreras, Director de Turismo von SICA in San Salvador, weiß: "Gemeinsam sind wir stärker." Mit einem touristischen Markenzeichen für die gesamte Region könne viel erreicht werden. Das touristische Potenzial aller Länder sei riesig und zum großen Teil noch unerschlossen. Belize tritt als letztes der sieben Länder diesem Integrationsprozess gerade bei. Etwas neidisch schauen vor allem die früheren Bürgerkriegsländer Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua, an denen vielfach noch das Image von Unsicherheit und hoher Gewaltbereitschaft haftet, auf die Karibik-Inseln vor ihrer Haustür. Die profitieren immens von TV- und Katalogbildern mit freundlichen Insulanern im Reggae- und Calypso-Rhythmus und glücklichen Touristen am Palmenstrand. Unter dem Dach der Caribbean Tourism Organization (CTO) und mit EU-Unterstützung haben die Inseln erfolgreich an Karibik-Image und -Vermarktung gearbeitet. Die Regierungen Zentralamerikas feilen nun an einem Image, dass ihren Naturschätzen und ihrer Kultur - wie Maya-Stätten, Vulkane, exotische Flora und Fauna, unberührte Regenwälder, Umweltbemühungen, Strände, indianische Ureinwohner, aufgeschlossene Menschen - gerecht wird.

Kooperation mit Deutschland

SICA und seine Tourismus-Projektdirektion GEPROTUR arbeiten dabei mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) eng zusammen. "Neue und vorhandene Tourismusprojekte sollen unter das Dach einer gemeinsamen Corporate Identity, einem Markenzeichen für nachhaltigen Tourismus, gestellt werden", erläutert Klaus Lengefeld. Er wirkt seit Frühjahr 1999 mit Leiterin Karola Tippmann für die GTZ in Nicaraguas Hauptstadt Managua. Die GTZ unterstützt Projektpartner SICA-GEPROTUR bei der "Förderung der nachhaltigen Entwicklung durch Tourismus in Zentralamerika", wie das BMZ-Projekt heißt, auf spanisch abgekürzt FODESTUR (Fomento al desarrollo sostenible e mediante turismo en Centroamericana). Lucy Valenti, Leiter des Partners SICA-GEPROTUR, sieht als nächsten wichtigen Schritt die "Einrichtung einer vom öffentlichen und Privatsektor getragenen zentralamerikanischen Marketing- und Promotion-Organisation nach dem Vorbild der CTO" sowie Tourismusbüros in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Der deutsche Beitrag am Projekt beträgt für die erste Phase bis zum Jahr 2001 etwa fünf Millionen Mark. Erste Erfolge sieht die GTZ an der gemeinsamen und verstärkten Teilnahme an Messen wie in London, Mailand und Berlin, die Entstehung aktiver regionaler Netzwerke zur Umsetzung eines nachhaltigen Fremdenverkehrs sowie die Initiative zur Einrichtung ländlicher "Touristenstraßen" mit Kultur- und Naturattraktionen.

Touristisches Potenzial und ungehobene Schätze

Die sieben Länder mit knapp 35 Millionen Einwohnern und 511.000 Quadratkilometern sind etwas kleiner als Frankreich. Zu Zentralamerikas 13 Attraktionen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes (weltweit 582, Stand September 1999) zählen das Barrier Riff vor der Küste von Belize, die Maya-Ruinen von Tikal (Guatemala) und Copán (Honduras), Joya de Ceren in El Salvador und der riesige Naturpark La Amistad, der sich von Costa Rica bis nach Panama erstreckt. Joya ist das wohl einzige durch einen Vulkanausbruch verschüttete und deshalb weitgehend "versiegelte" und erhaltene Bauerndorf aus der Maya-Blütezeit. In La Amistad haben Jaguar, Ozelot, Puma, Nachtaffe, Tapir sowie seltene Vogel- und Reptilienarten ihr Zuhause. Hier, wo einst die nord- und südamerikanische Landmasse sich zusammenfügten und eine schmale Landbrücke formten, bildete sich auf kleinster Fläche eine unvergleichlich große Artenvielfalt. Der Nicaraguasee (Lago de Nicaragua) ist das wohl weltweit einzige Gewässer mit Süßwasserhaien. Auf seiner größten Insel Ometepe ragen zwei Vulkane bis über 1.600 Meter in die Höhe. Die anspruchsvollen Winde und Wellen sind eine Herausforderung für Segler und Windsurfer. Diese Region mit der Kolonialstadt Granada und dem Dschungelfluss Rio San Juán gehört zu den vielen weitgehend unbekannten Tourismus-Schätzen Zentralamerikas und soll weiter behutsam erschlossen werden.

Umweltschutz-Sünden und Fortschritte: Beispiel Belize und Costa Rica

Umweltschutz wird von Politikern in allen sieben Ländern propagiert und auch in den Schulen ernst genommen. Umsetzung und Praxis sind völlig unterschiedlich: In Belize zum Beispiel gehört es zum Alltag, dass im Überlandbus - auch in der Nähe vom Brüllaffenreservat oder Maya-Stätten - leere Büchsen und Snack-Kartons in Massen aus dem Fenster fliegen. Vorwurfsvolle Blicke gibt es dabei oft von Schulkindern und Touristen. Beim Schutz der Artenvielfalt von Flora und Fauna hat sich in Belize aber einiges getan: Lascett Tillett, einer der Pioniere beim Aufbau des Tourismus und Chef der Reiseagentur "S&L Travel Services", sagt: "Heute wird der Jaguar im Nationalpark geschützt." Früher wurde er durch intensive Jagd drastisch reduziert. "Wir sind glücklich, dass sich diese Tiere wieder deutlich vermehrt haben." In Nicaraguas Hauptstadt Managua werden Brachgrundstücke gerne als wilde Müllkippe missbraucht. Ausländische Besucher rümpfen die Nase. Die Stadtverwaltung stellt Verbotsschilder auf. Erst wenn die Nachbarn sich organisieren und aufräumen, gibt es Abhilfe. In Costa Rica, eines der wichtigsten Öko-Tourismusziele der Welt, kommt es dagegen vor, dass bei einer Regenwaldwanderung der Reiseführer kommentarlos das Kaugummipapier aufhebt, das der Urlauber vor ihm fallen ließ.

Über ein Viertel der 51.000 Quadratkilometer Gesamtfläche von Costa Rica ist als Naturpark oder Reservat staatliches Schutzgebiet. Anklang in der Region findet das in Costa Rica geschaffene Certificate for Sustainable Tourism (CST). Dieses Gütesiegel wurde vom Tourismusinstitut ICT gemeinsam mit Umwelt- und anderen Verbänden entwickelt. Dabei werden neben klassischen Umweltkriterien auch sozioökonomische und soziokulturelle Kriterien geprüft. Green Globe will das CST-Gütesiegel jetzt unterstützen.

Für die regionalen Kommunen und den wachsenden Tourismus gilt die Sicherung einer umwelt-gerechten Abfall- und Abwasserentsorgung als unerlässlich. Honduras erhält für seine Bay Islands (Islas de la Bahia), wo gute Hotels und Tauchgründe vor allem Urlauber aus den USA locken, vom regionalen Umweltprogramm der Weltbank Hilfe. Mit 24 Millionen US-Dollar wird die Entsorgung gefördert. Da es noch keine klaren Entwicklungs- und Flächennutzungspläne gibt oder diese nicht durchgesetzt werden, entstanden auch wilde Ansiedlungen ohne umweltgerechte Entsorgung.

Gerade für Zentralamerika bedeutet Umweltschutz Existenzsicherung und Überleben. Fast zwei Drittel der Schäden durch Erdrutsche und Überschwemmungen durch den Hurrikan Mitch hätten nach Einschätzung von UNO-Experten vermieden werden können, wenn vor gut zehn Jahren in Nicaragua und Honduras der Abholzung Einhalt geboten worden wäre. Experten der deutschen Caritas kritisierten, dass in beiden Ländern Ackerbau und Viehhaltung in Gebieten betrieben werden, die dafür nicht geeignet sind: Rinder grasen an abgeholzten Steilhängen und zerstören in der Trockenzeit die Grasnarbe. Regenfluten können nicht mehr aufgesaugt werden und reißen den nackten Boden mit. Anaité Seibt, Deutsch-Honduranerin, die mit ihrer Familie in La Ceiba das kleine Reisebüro "Euro Honduras" betreibt, sagt: "Umweltschutz ist auch für den Tourismus lebensnotwendig. Ich hoffe, alle in der Region haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt."

Internationale Förderung und ländlicher Tourismus

Zu den ausländischen Förderern und Geldgebern der Region in Sachen Tourismus und Umweltschutz zählen neben Deutschland und der Weltbank auch die US-Behörde für Internationale Entwicklung (USAID), die Organización de Estados Americanos (OEA) sowie die Regierung von Taiwan. Kanada engagiert sich für das "Service Best Programm" mit dem die Tourismuskammern die vielerorts noch ungenügende Servicequalität verbessern wollen. Die EU unterstützte das Projekt "Mundo Maya", in dem seit einigen Jahren Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras und El Salvador zusammenarbeiten.

Zahlreiche regionale Initiativen und NGO's helfen dem ländlichen Tourismus (Turismo rural). In El Salvador gibt es bereits eine Blumenstraße, Ruta de las Flores. Nicaragua verbindet die kolonialen Kleinode zu einer Ruta de los Pueblos Blancos. Als weitere Attraktionen sind eine Kaffee- oder Vulkanstraße denkbar. Es gibt auf kleinem Raum eine große Menge und Vielfalt an Vulkanen: Manche mit einem fast perfekten Konus und stets qualmendem Krater an der Spitze. Etliche sind leicht zugänglich: Zum Masaya in Nicaragua fährt der Bus an den Rand des nur 500 Meter hohen, aktiven Kraters. Die Besucher gucken direkt in den rauchendem Schlund. Als Ökotourismus-Projekt planen NGO's und touristische Kleinunternehmer in Honduras mit GTZ-Unterstützung eine "Ruta Verde y Etnica" am Atlantik. Sie führt von Tela mit seinen Garífuna-Gemeinden bis hinunter in das noch weitgehend unberührte Urwaldgebiet der Moskitia mit seinen indianischen Ureinwohnern. Diese sollen an dem Vorhaben beteiligt werden.

Projekte in Honduras, Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Panama

Der Schutz des Regenwaldes am Rio Patuca im Osten von Honduras im Grenzgebiet zu Nicaragua sowie die Unterstützung der indianischen Minderheiten wie Tawahka ist auch das Ziel von Patuca e.V. Dem Verein gehören Partner vor allem in Deutschland und Honduras an, darunter NGO's, Institute, die Stadt Konstanz, und der Reiseveranstalter Mesoamerica Travel. Die Ureinwohner sind "durch Siedlerdruck durch landlose Bauern extrem gefährdet", erläutert Patuca-Mitarbeiter Oliver Heintz. Es sind einige Projektreisen mit Mesoamerica geplant, um Interessier-ten Einblick in diese Art des nachhaltigen Tourismus und die Schätze der Natur zu geben.

Auch in Guatemala, neben Costa Rica wichtigstes Zentralamerika-Ziel der Deutschen, will die Tourismusbehörde INGUAT noch unbekannte Ziele besser vermarkten. Das Land hat mehr zu bieten als die Maya-Tempel von Tikal, Antigua als koloniales Weltkulturerbe, den Atitlán-See und den Indiomarkt von Chichicastenango. So offeriert die Provinz Las Verapaces Höhlenabenteuer, Rafting, Kolonial- und Mayakultur. Sorgen bereitet in Guatemala - neben El Salvador das Land mit dem höchsten Gewaltpotenzial - die Sicherheit. Überfälle richteten sich auch gezielt gegen Touristen.

El Salvador hat außer dem historischen Maya-Dorf Joya de Ceren weniger spektakuläre touristische Highlights als seine Nachbarn. Es setzt auf den Ausbau von Erlebnis- und Aktivurlaub. Rodrigo Barraza aus einer traditionell im Tourismus engagierten Familie hat hier sein Hobby zu seinem Beruf gemacht: Er gründete den auf Surfreisen spezialisierten Veranstalter Punta Mango Surf Trips und bedient heute eine zunehmende Zahl von Wellenreitern aus den USA. Diese haben - im Gegensatz zu den Deutschen - die attraktiven Surfspots an den Stränden von La Libertad sowie Punta Mango im Osten am Golf von Fonseca bereits entdeckt.

In Nicaragua hat die Fundacion Cocibolca (eine NGO) am über 1.300 Meter hohen Vulkan Mombacho am Lago de Nicaragua einen Lehrpfad um den Gipfel eingerichtet. Hier wachsen Nebelwald und Kaffeeplantagen zum Teil im Ökoanbau. In den ersten zehn Monaten seit der Eröffnung wurden bereits 10.000 Besucher registriert, davon fast die Hälfte Schulklassen aus dem ganzen Land. Im nahen Inselarchipel Solentiname im See führen Immanuel Zerger mit seiner nicaragua-nischen Frau ein kleines öko-orientiertes Hotel (Hotel Mancarron) und die Incoming-Veranstalter Solentiname Tours. "Unser Konzept ist auch an der Beteiligung der Bevölkerung orientiert", erläutert Zerger. Maler, Fischer und Bauern offerieren Gästen ihre Produkte. Neue Projekte werden von einer Bürgerversammlung beraten und beschlossen.

Nach der Übergabe des Panama-Kanals sowie begonnenen Hotelneubauten und Öko-Projekten an der Kanalzone ist das Tourismus-Interesse am südlichsten Land Zentralamerikas gestiegen. Schon seit Jahren können Gäste organisiert oder auf eigene Faust das Kuna-Volk auf den nahen San Blas Inseln besuchen. Die Einnahmen kommen zum großen Teil den indianischen Ureinwohnern, die ihre Inseln selbst verwalten, zugute. Zivilisation und Tourismus führen auch hier zu einem sichtbaren Abfallproblem, das nur mit einem integrierten Konzept nachhaltiger Entwicklung zu lösen ist.

Bemühungen um bessere Fluganbindungen

Hindernisse für einen schnelleren Aufschwung des Tourismus sind teils unzureichende Hotelkapazitäten, zu wenig Schnellstraßen, Fähr- und Flugverbindugen. Die Grupo TACA, ein Zusammenschluss von Fluglinien der Region, versucht, regionale Airlines auf amerikanischen Standard zu bringen. So sollen auch abgelegene Landesteile an das internationale Flugnetz angebunden werden. Der Tourismus aus Europa wird erschwert, weil es kaum direkte Flugverbindungen gibt und die Routen meist über die USA führen. Panamas Fluglinie Copa hat sich mit der US-Fluggesellschaft Continental Airlines verbunden, die als Konkurrenten zu TACA ihr Netz erweitern. Es gibt Bemühungen verschiedener Gesellschaften, neue Flugverbindungen zwischen Zentralamerika und Mexiko/Yucatán, Kuba sowie der Dominikanischen Republik aufzubauen, um Kombireisen anbieten zu können.

Gute Nachfrage für Costa Rica und genereller Optimismus

Costa Rica, mit 28 Prozent Marktanteil generell wichtigstes Zentralamerika-Ziel, ist auch bei den Deutschen die Nummer eins. 1998 kamen 23.366 Gäste aus der Bundesrepublik. Von Januar bis Oktober 1999 wurde ein Plus von 2,5 Prozent bei den deutschen Besuchern registriert. Das Tourismusinstitut ICT (Instituto Costarricense de Turismo) schätzt, dass 1999 erstmals mehr als eine Million ausländischer Gäste (1998: 942.853) einreisten. Positiv für den Fremdenverkehr ist, dass seit 1999 wieder Condor und LTU Costa Rica im Flugplan haben. In der "Schweiz Lateinamerikas" sind Preise und Lebensstandard vergleichsweise hoch. Bei Studiosus Reisen zum Beispiel wird betont, dass der gebotene Qualitätsstandard die geforderten Preise nicht immer rechtfertige.

Tourismusinstitute und Veranstalter rechnen für das laufende Jahr insgesamt mit einer besseren Entwicklung für Mittelamerika. Johanna Valet, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika, sagt: "Deutsche Veranstalter berichteten in den vergangenem Monaten wieder von einem deutlichen Aufwärtstrend für Zentralamerika". Gefragt seien vor allem Costa Rica, Guatemala und kombinierte Reisen in die Länder der Mundo Maya. "In Honduras, Nicaragua und El Salvador steckt der Tourismus, was den deutschen Markt betrifft, in den Kinderschuhen. Hier gibt es noch viel Arbeit."

Wikinger Reisen erwartet nach schwacher Nachfrage in 1999 für Guatemala, Honduras und Belize erstmals für das Frühjahr 2000 "einen ausgebuchten Reisetermin sowie einen Anstieg der Nachfrage für diesen Herbst." Miller Reisen und Ikarus Tours rechnen nach Problemen in 1999 mit einem guten Jahr 2000 für Guatemala. Costa Rica - von Hurrikan Mitch verschont - entwickelte sich im vergangenen Jahr bei Ikarus am besten von allen Ländern der Region. Auch bei Windrose Fernreisen lief Costa Rica 1999 sehr gut. Die Rundreise Guatemala-Honduras-Belize musste für 2000 aus dem Programm genommen werden. Bei Studiosus sind Nicaragua und Panama im Rahmen einer neuen "Großen Zentralamerikareise" in diesem Jahr mit im Katalog. Mittelamerika sei eine sehr gute Studienreisen-Destination, wo sich Kulturerlebnis und Bade-Urlaub hervorragend verbinden lassen, heißt es fast übereinstimmend bei den Veranstaltern.

 


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Stand: 15. May 2002  

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