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Begegnungen in Peru |
Wie
auch immer man zur Arbeit von Missionaren in Amazonien stehen mag – dieses Buch ist eine lohnende Lektüre, bietet es doch die seltene Gelegenheit, viel
über die aktuelle Situation von Urwaldindianern zu erfahren – und über Missionsarbeit. Der Autor erzählt hier nicht, was ihm erzählt wurde – der Autor
selbst leitete Bibelkurse in Indianerdörfern fernab der Zivilisation, er persönlich war es, der die Sehnsüchte und Träume, den Alltag und die Nöte der
Indianer kennen lernte. Und er erzählt, was er erlebte, auf sympathisch natürliche und, obgleich stets vom Standpunkt des Bibelschullehrers, auf gar
nicht missionarische Weise.
Er berichtet von Beginn an,
„wie alles begann“, vom Kongress für junge Christen in Nürnberg, wo ihm eine Adressenliste mit mehreren Missionswerken in die Hände fiel, bis zur
theologischen Ausbildung und seiner Ankunft in der Missionsstation in der Nähe von Pucallpa im Amazonastiefland von Peru. Sieben Jahre lebte Jürgen H.
Schmidt dort mit seiner Familie und fuhr über Flüsse zu im Dschungel versteckten Dörfern, zu Versammlungen, Schulungen oder einfach nur zu Festen. Seine
Begegnungen handeln von den Condoshi, den Okama, den Poahyan, den Quechua am Pastaza-Fluss und den Caquinte, bei denen er Moisés und Josué begegnete,
denen er jeweils ein eigenes Kapitel widmete. Überall bewegte er sich zwischen älteren Generationen, die noch steinzeitlich“ dachten und fühlten, und
jüngeren, die bereits Handys und Internet kannten. Jürgen H.Schmidt: „Während in unseren Breitengraden die Entwicklung von der Steinzeit bis zur
modernen Welt in Jahrtausenden und Jahrhunderten vor sich ging, wurden die Indianer fast wie mit einer Zeitmaschine in die moderne Welt katapultiert.“
Ratlosigkeit spricht denn auch
aus seiner abschließenden Frage nach der Zukunft der indigenen Völker Amazoniens: „Werden sie in der peruanischen Gesellschaft aufgehen und ihre
ethnische Identität verlieren? Wie werden sie zu neuer Stabilität finden? – Und wer wird ihnen dabei helfen? Wird ihnen überhaupt jemand dabei helfen –
helfen können?“ (GF) |