Die "verlorene Stadt" Teyuna

40er, 50er u. 60er Jahre-Fotos: Indios De Colombia

Von Detlef Brauer, Bogotá


Weg in wetterbeständiger Steinplatten-Technik

 

Sie gehört zu den geheimnisvollsten............... archäologischen Stätten Kolumbiens: die ehemalige Tayrona-Stadt "Teyuna". Ihre Reste - Mauern, Terrassen, Treppen, Wege und Plätze - breiten sich auf einer Höhe von 950 bis 1300m im tiefsten Regenwald eines Nordwesthangs der Sierra Nevada de Santa Marta aus, des höchsten Küstengebirges der Welt. Kaum 50 km Luftlinie weiter nördlich rollen die Wellen der Karibik an die herrlichen palmengesäumten Strände des Parque Tayrona. Und im Rücken steigt das Massiv bis zum schneebedeckten höchsten Gipfel Kolumbiens auf, dem Pico Colón (5775 m).

Fast 400 Jahre lag über dieser Stätte der Mantel der Vergessenheit. Deshalb gaben ihr die Anthropologen und Archäologen auch den Namen "Ciudad Perdida" - "verlorene Stadt", als sie sie 1976 endlich mit Hilfe von Grabplünderern für die Öffentlichkeit entdeckten. Vor allem das Studium der spanischen Chroniken führte sie dann aber zu der Einsicht, daß es sich bei dieser verwunschenen Stätte um die Reste von Teyuna, der größten von einst 250 Tayrona-Städten in der Region, handeln musste.

Kogis- direkte Nachkommen der Tayronas

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Die Tayrona erbauten sie etwa zwischen 500 und 700 n.Chr.. Woher sie kamen, das weiß man heute immer noch nicht sicher. Aber die Art und Weise wie sie Gold, Halbedelsteine, Keramik, usw. verarbeiteten, ähnelt so sehr Funden aus Costa Rica, dass sie vermutlich aus Mittelamerika her einwanderten. Auch die Kogi,­ direkte Nachkommen der Tayronas, die heutzutage in der Nähe der Ciudad Perdida leben, behaupten, dass ihre Urahnen vor 52 Generationen vom Land der Vulkane kamen. 

Abbild einer versunkenen Kultur

 

Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Tayronas zu einer der höchsten indianischen Kulturen, die die spanischen Eroberer im heutigen Kolumbien vorfanden. Ob Teyuna, Pocigueica oder Taironaca - die vielen Städte beschreiben die Chronisten mit grosser Anerkennung und Begeisterung. Sie erzählen von Bienenzucht, Obstbäumen und dem vorsorglichen Schutz von Wasserquellen durch Bewaldung. Rühmen ihre Kenntnisse in Astronomie und Wetterkunde, erzählen von ihrer Kunst, Salz aus dem Meer zu gewinnen. Von ihrem regen Handel mit Stämmen in Costa Rica, Venezuela und dem restlichen Kolumbien. Und ihrer großartigen Goldschmiedekunst, von Schmuck aus Kornalin (eine Achatform) und Jadeit und wunderbaren Keramiken

 

Fein gearbeiteter Goldschmuck

Die Gesellschaft war hierarchisch geordnet. An der Spitze stand der hohe Priester, der gleichzeitig Arzt, Häuptling und Richter war. Als Gottheiten wurden vor allem die Sonne, der Jaguar, der Mond, der Frosch, die schneebedeckten Berge und das Meer verehrt. Das Volk lebte in Dorfgemeinschaften unterschiedlicher Größen, die jeweils von einem Unterhäuptling regiert wurden, der zugleich in den Kriegen der Heeresführer war. Terrassen, auf denen die Wohnhütten standen, spiegelten durch ihre Lage die Rangordnung der Bewohner wider. 

Aufgang zu einer Wohnterrasse

 

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Auf den großen Terrassen standen Tempel oder Versammlungsstätten und auf den kleinen die aus Lehm und Holz erbauten, und mit Palmendach gedeckten Hütten. Alle Ortschaften waren untereinander und mit dem nahen Meer durch Steinplatten-Wege verbunden.Die Archäologen, die bis heute in Teyuna an Ausgrabungen arbeiten, beeindruckt vor allem wieder, wie kunstvoll sich die Tayrona gegen die Kräfte der Erosion bei ihrem Städtebau schützten. Mit ihrer ausgeklügelten Steinplatten-Technik leiteten sie die normalerweise alles mitreißenden Wasser der heftigen tropischen Regenfälle in gebändigte Bahnen. Die Tayronas gelten als die einzigen Indianer in Kolumbien, die Steine für den Unterbau von Häusern, für Treppen, Wege, Brücken Terrassen, Be-und Entwässerungskanäle benutzten. Die Wissenschaftler sind sich inzwischen auch über die Größe von Teyuna einig: Einhellig glauben sie, dass sie von 1400 bis 3000 Menschen bewohnt war. 

Rekonstruierte Hütten im        Tayrona-Nationalpark

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Und dass Teyuna nach der Ankunft der Spanier nur noch höchstens 75 Jahre existierte. So lange dauerte ihr verzweifelter Guerillakrieg gegen die Invasoren, die Verfolgung und Versklavung. Teyuna steht heute unter Denkmalschutz (Unesco) und kann in einer 7 Tage Trekking Tour besichtigt werden. Zu sehen sind noch die Terrassen, auf denen Wohnhütten und Tempel standen. Und natürlich ihre berühmten Strassen aus Steinplatten.
BESCHREIBUNG DER TREKKINGTOUR ZUR CIUDAD PERDIDA

1.- Tag: Empfang im Flughafen in Santa Marta und Transfer ins Hotel. Freie Zeit um das Gepäck, welches auf die Trekkingtour mitgenommen werden soll, umzupacken.

2.- Tag: Amerikanisches Frühstück und Früh morgens Beginn der zweistündigen Fahrt mit einem LKW, mit Ausrüstung und Träger, auf der Panamerikanischen Landstrasse Richtung Norden. Dann weiter auf einem ungeteerten Weg zur Ortschaft Machete Pelao wo Maultiere beladen werden und der eigentliche Trekking anfängt. Die ersten 2 Stunden sind ein Aufstieg durch eine Baumlose Zone, die zum Anbau von Bananen und Maniok genutzt wird; unterwegs Gelegenheit für ein Bad in einem Bach. Ab einer Höhe von 600 M. werden die Teilnehmer durch schattige Wälder zwei Stunden Land bis zur Siedlerhütte von Adan wandern. Dort werden die Hängematten mit ihren Moskitonetzen für die Nacht aufgehängt. Gelegenheit für ein Bad im naheliegenden Fluss. Abendessen und Übernachtung.

3.- Tag: Nach dem Frühstück , Beginn der 6stündigen Wanderung durch tiefen Urwald. Auf halbem weg fängt das Indianerreservat der Kogis an .Teilnehmer werden an zwei Ortschaften vorbeigehen und vielleicht einige Indianer sehen und mit ihnen ein wenig bleiben. Diese Ortschaften werden nur für bestimmte Ereignisse genutzt : Versammlungen, wenn jemand krank ist oder es wird ein Kind geboren, dann kommen die Kogis in die Dörfer. Sonnst wohnen sie im Urwald und die Dörfer sind fast leer. Die Wanderung geht an dem Tag bis zum Siedlerhaus von Gabriel. Vor dem Abendessen kann man einen herrlichen Bad im Buritaca Fluss geniessen. Übernachtung.

4.- Tag: Frühstück und 6 Stunden Wanderung; dabei muss man den Buritaca Fluss mehrere Male überqueren, manchmal schwimmend, manchmal watend. Unterwegs kann man die Stellen erkennen wo Grabräuber am Werk waren. Der letzte Teil des Trekking besteht aus 2000 Steinstufen von den Tayronas erbaut, und zwar vom Fluss aus bis Ciudad Perdida.
Neben dem Areal der Ruinen befinden sich zwei Bungalows wo die Wanderer übernachten. Wieder gibt es Gelegenheit vor dem Abendessen zu einem erfrischenden Bad.

5. Tag: Der ganze Tag wird genutzt um diese Stadt zu besichtigen. Ciudad Perdida wurde zwischen 500 und 700 Jahre unserer Zeitrechnung von den Tayronas erbaut, höchstwahrscheinlich auch als bedeutendste Siedlung der Tayrona Kultur benutzt. Vom Ufer des Buritaca Flusses erstreckt sich die Stadt von 950 M Höhe bis 1.300 M über Meeresspiegel.
Ihre Achse ist eine sehr breite Treppe die am Flussufer beginnt, am Bergkamm weiterführt, nach links und rechts in Nebenwege abzweigt und schließlich in eine grosse Anzahl von Terrassen für Wohnstätten mündet.
Dazu die Pflanzenwelt ,Vögel und Einsamkeit des Urwaldes.

6.- Tag: Frühstück und 6 Stunden zurück bis zu Gabriel
7.- Tag: Frühstück und Rückmarsch bis zu Adances Haus.
8.- Tag: Frühstück und 3 Stunden bis zum Ort Machete Pelao wo ein LKW die Gruppe bis nach Santa Marta in 3 Stunden fährt. Übernachtung im Hotel und ENDE DES PROGRAMMS

Wenn Sie weitere Information benötigen oder Buchen möchten, wenden Sie sich bitte an BIENVENIDOS TURISMO LTDA
FAX: 57 1 2714515
Telefon: 57 1 2531754
E Mail: bienvcol@cable.net.co 
BOGOTA KOLUMBIEN

  TAIRONA HERITAGE TRUST WEBSITE (englisch)

( Fotos CariLat ©)

 


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Stand: 27. Dezember 2008
 

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