Mit Butch Cassidy und SunKid unterwegs in Chile

Von Susanne Asal

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts glich der Hafen von Buenos Aires einem Tollhaus. Lagerschuppen und Kühlhäuser am Río de la Plata barsten förmlich vor den Fleischbergen und den Fellstapeln, die für die Ausfuhr bestimmt waren. Die beißenden Abwässer der Gerbereien und Pökelanlagen mischten sich in die braunen Fluten des Flusses. Und auf unzähligen Schiffen warteten Abertausende von Emigranten darauf, von Bord zu gehen und empfangen zu werden von dem glücksverheißenden Land Argentinien.

Zwei allerdings waren darunter, die nicht vor Hungerkatastrophen oder wirtschaftlichem Elend aus ihrer Heimat geflohen waren. Ihre Vorstellung von Glück sah auch etwas anders aus als die der meisten europäischen Einwanderer, die von den argentinischen Regierungen herbeigewünscht wurden, um beim Besiedeln der immensen Landfläche zu helfen. Sie hatten nicht vor, zu geben, sondern zu nehmen.
Butch Cassidy 1901 tauchten die aktennotorischen und äußerst erfolgreichen nordamerikanischen Banditen ButchSundance Kid Cassidy, Sundance Kid und Ethel - Etta - Place unter im chaotischen Strom der Emigranten. In Buenos Aires, wo sie im Hotel Europa logierten, hielten sie sich nicht lange auf. Die Unübersichtlichkeit von Patagonien im weiten Süden reizte sie mehr. Schließlich hetzte ihnen die Versicherungsagentur Pinkteron hinterher, die von den Geschädigten daheim angeheuert worden war. Sie hatten etwa 80.000 Dollar bei einem Zugüberfall in Montana und einem Bankraub in Winnemuca in Nevada erbeutet und wollten damit ihr neues Leben in Cholila am Fuß der Anden, das etwa 50 Kilometer von der chilenischen Grenze entfernt lag, finanzieren.

Butch sprach passabel Spanisch, Sundance überhaupt nicht. Das fiel in diesem wuseligen Niemandsland nicht weiter auf. Engländer, Italiener, Spanier, Kroaten, Griechen, Syrer, Schweizer und Deutsche waren vollauf damit beschäftigt, ihre neue Heimat einzurichten. Besitztitel waren noch nicht eingetragen, behördliche Genehmigungen ließen auf sich warten, die Ackerflächen, lotes, waren weder vermessen noch abgesteckt, das versprochene Vieh traf nicht ein. Wer kümmerte sich da um die Vergangenheit seines Nachbarn?

Und hier setzt die Geschichte ein, die der ehemalige Fotojournalist und Weltumsegler Clark Stede fast ein Jahrhundert später erzählt. Wir sitzen im chilenischen Puerto Varas auf der anderen Seite der Anden. Es liegt zu Füßen des fulminant schön geformten Vulkans Osorno am Ufer des bodenseegroßen Lago Llanquihue. Puerto Varas ist mit Naturspektakeln so überreich beschenkt, dass es die internationale Outdoorgemeinde schlichtweg liebt. Das ehedem verschlafene, kleine Handelsstädtchen, eine deutsche Gründung mit einigen Steinfassaden und vom Wind und der Feuchtigkeit schief gezogenen Holzhäusern, lebt mit Kontrasten. Altmodische Häkelgardinen wachen über Café-Auslagen mit selbstgemachten Pralinen, landwirtschaftliches Gerät und getrocknete Linsen im Zehn-Kilo-Pack türmen sich in turnhallengroßen, scheunengleichen Läden für Ackerbauern, aber die Sportausstatter >Patagonia< und >Helly Hansen< haben ihre eigenen Vertretungen auf der Hauptstraße eingerichtet und neuerdings gibt es auch eine Casa de Cambio, eine Wechselstube, und ein vegetarisches Restaurant. Hippie-Kunsthandwerker funktionieren die Rasenbeete der malerischen Plaza zur Vitrine für ihre Batikhemdchen und Perlenarmbänder um, und immer kommen gerade irgendwelche begeisterten nordamerikanischen Senioren von einer Ausflugsfahrt um die Ecke gebogen.

Die Umgebung von Puerto Varas und dem Llanquihue-See ist ungezügelt schön und sanft zugleich. Der 2652 m hohe Vulkan, der aus dem ältesten Naturschutzgebiet Chiles, dem Parque Nacional Vicente Pérez Rosales, herausragt, hat mit seinen Ausbrüchen die Landschaft geformt, anthrazitgrau schraffierte Lavaströme zwischen die üppigen, feuchten Wälder gesenkt, Betten für Wasserfälle und Flüsse gebildet, die über tausend Verästelungen ihre tiefblauen und strahlend grünen Spuren ziehen. Etwas Einladenderes für Trekking, Mountainbiking, Kayaking und Wildwasser-Rafting lässt sich kaum vorstellen.Vulkan Villarrica 1984

Doch diesem Reichtum ist seine Vernichtung immanent. Seit Beginn der Militärdiktatur unter Pinochet 1973 wird der Holzeinschlag subventioniert, Flächen von der Größe Bayerns fielen dem Kahlschlag zum Opfer. Die verschwenderische Natur wird zur Herstellung von Faxpapier und Zellulose verschwendet. Flüsse gibt man der Errichtung von Wasserkraftwerken preis. Eines der anmutigen, alten Holzhäuser am Seeufer, Sitz einer Künstlerinitiative, entwickelte sich auch zum Diskussionsforum für Protestaktionen gegen Regierungsprojekte wider den Erhalt der Natur. Und Puerto Varas ist zweifelsohne ein Ort, in dem man noch von der internationalen Solidarität träumen kann. Die von ihren Exkursionen zurückgekehrten Gäste hören gerne zu, haben sie doch gerade davon profitiert, was in Zukunft vielleicht dem Gesetz der wirtschaftlichen Expansion geopfert werden soll.

Doch Clark Stede forschte weiter. Die bereits bekannten Gelände wollte er nicht weiter nutzen. Am tiefeingeschnittenen Meeresfjord Seno de Reloncaví, der die Schneekrone des Vulkans Yate widerspiegelt, wurde er fündig. Dort liegt die winzige Bauernortschaft Cochamó, deren ganzer Schatz aus einer extrem spitztürmigen Holzkirche besteht und in dem Vorräte für die Ackerbauern der Umgebung verkauft werden. Umgebung bedeutet hier: Mindestens 200 Kilometer Umkreis.
In Cochamó sind wir bereits durch eine ganz besondere Pforte geschlüpft. Jenseits davon beginnt die Einsamkeit der weit abgelegenen Viehfarmen, die die ersten Siedler hier angelegt haben. Sie lieferten reichlich Stoff für Legenden von wilden, revolverschießenden Ladies und rauhen Männern, von Trunkenbolden und selbstlosen Pionieren, und auch für die der beiden Outlaws mitsamt ihrer reizenden Lady Etta. Die Region von Cochamó umfaßt 250.000 Hektar Umfang, erschlossen wird sie durch 85 km Schotterpiste, 600 km Reitwege und reizvollerweise keinen einzigen Zentimeter Asphalt. Wasserfälle rauschen die Andenklüfte hinab, von denen die meisten noch gar nicht benannt sind. Dichtester valdivianischer Nebelwald bedeckt die Berge hinauf zur argentinischen Grenze.

Die liegt nicht weit. Und so kamen die rechtschaffenen Siedler, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf der argentinischen Seite der Anden niedergelassen hatten, auf die Idee, ihr Vieh nicht über die endlose Meseta des argentinischen Patagoniens zu einem der nördlicheren Atlantikhäfen zu treiben, sondern über die Andenpässe in den wesentlich näher gelegenen Seehafen Puerto Varas am Lago Llanquihue und von dort ins knapp 15 km entfernte Puerto Montt am Pazifik. Das kostete vier Tage; die Tour zu den argentinischen Häfen nahm zwei Monate in Anspruch.
Genau dies taten auch Butch Cassidy und Sundance Kid, die sich schnell die Rolle der Farmbesitzer übergestreift hatten. Etta, Butch und Sundance lebten im feinsten Blockhaus der Gegend, das heute übrigens als einziges noch immer steht und auch bewohnt wird, und kauften sich 300 Rinder, 1500 Schafe, 28 Pferde und einige Hühner. Die drei erwarben sich rasch ein solches Ansehen, dass sogar der Provinzgouverneur Julio Lezana ab und an zum Tee vorbeischaute.
Und da sie wohl etwas wohlhabender waren als ihre Nachbarn, wie man nach ihren Bankerfolgen vermuten kann, ersuchten sie die chilenische Regierung, einen Knüppeldamm aus Holzbohlen über das sumpfige Gebiet legen zu dürfen. Auf vergilbten Fotos sieht man die Herren in gut geschnittenen, dunklen Anzügen aus dickem Stoff und Hüten auf dem Kopf, wie sie ihre Pferde aus dem Dickicht ins Licht herausführen, das sie wie eine Aureole umgibt.

Diesen Weg zu nutzen, hatte Clark Stede gereizt. Zusammen mit Eulogio aus Cochamó, der seine Heimat kennt wie seine Westentasche, durchstreifte er acht Monate lang die Gegend, wobei das versammelte Gedächtnis der älteren Einwohner von Cochamó kräftig mithalf. Er fand den Damm. Und er fand Gelände, um darauf ein campamento zu bauen, ein Camp, wie man das übersetzt, aber in diesem Fall ein luxuriöses. Man übernachtet in zweistöckigen Holz-Bungalows, der Koch kann sogar Kuchen backen, und wer seinen Schlafsack vergessen hat, findet einen ausgesucht qualitätsvollen Ersatz vor.

Das Camp breitet sich auf einer sorgsam gepflegten, leicht hügeligen Rasenfläche gegenüber dem Ortsrand von Cochamó aus. Ironie im Spiel: Aventura sieht ein bisschen so aus wie eine rustikale Wildwestfilmkulisse. Ein kleiner Flußstrand aus glattgeschliffenen Kieseln verbirgt sich hinter flüsternden Dickichten aus den Bambusstangen der gefiederten quila. Die hell leuchtenden Granitdome der Anden liegen in greifbarer Nähe. Dahinter: Argentinien.

Vom Campamento Aventura fädelt sich die Reitwanderroute auf den Spuren der Bankräuber direkt in den Wald. Unzählige Wasserläufe durchfeuchten den schweren, schwarzen Grund. Über uns schließt sich ein schimmernder Teppich aus Blättergewölben. Buntbemalte Bienenkästen blitzen aus den Waldlabyrinthen hervor. 300 verschiedene Pflanzenarten beatmen hier die Luft. Sobald wir durch einen Hain mit arrayanes kommen, sinkt augenblicklich die Temperatur, denn die honigfarbenen, weißgefleckten Stämme strahlen Kühle ab. Die hochgewachsene pitra und der heilige Baum der Mapuche-Indianer, colihue, verweben sich mit der weißblühenden Ulme zu pflanzlichen Zäunen. Moossterne bedecken den weichen, duftenden Waldboden, Farne befühlen die Schultern der Wanderer. Wie Wasserfälle aus Rubinen quellen die leuchtend roten Ampeln der Fuchsien und copihues zwischen den Baumstämmen hervor.

Die üblichen hohen Niederschlagsmengen durchweichen den Boden zusätzlich, die Pfade sind hüftschmal. Zögerlich suchen sich die Tiere Trittmöglichkeiten zwischen den Bohlen des Knüppeldamms, unter dem weicher Schlamm lagert. Unvorstellbar, dass dies ein Viehtrail sein soll - aber er ist es. Sobald wir einem arriero, einem chilenischen Cowboy, mit seinen Herden begegnen, verziehen sich die Kühe mit einer ballerinagleichen Behendigkeit in die steil ansteigenden, rutschigen Hänge und mucksen sich nicht. Zwanzig Meter unter uns sprudelt der Rio Cochamó über hellgraue Steine.

Vier Stunden brauchen geübte Reitwanderer für die Strecke, alle anderen etwa sechs. dann ist La Junta erreicht. Stecknadelkopfgroß erscheint es auf der zerknitterten Landkarte, die Eulogio vor uns ausbreitet. Was es sonst noch gibt außer dem zweiten, höher gelegenen Lagerplatz des Campo Aventura, ist typisch für die Topographie der Einsamkeit in Patagonien: eine Straßenkreuzung, mehr nicht. Jenseits davon steigt das Gelände an. Eine geräumige, von Bäumen beschattete Weide bildet den Eingang des Camps, das aus zwei sorgfältig geplanten Blockhütten und dem Grillplatz fogón besteht. Die Küche ist das Kräftefeld von La Junta. Blanca zaubert Bleche voller empanadas und Brotlaibe aus den Tiefen des altmodischen Eisenofens, der auch als Heizung dient, Clark den Rotwein aus seinem Zimmer.
Wer gestern beim Ritt nicht aufgepasst hat, für den haben Eulogio und er als Programm des zweiten Ausflugstages einen Waldlehrpfad angelegt. Sämtliche Pflanzen, die den steil ansteigenden Weg säumen, sind fein säuberlich mit hölzernen Schildern versehen. Er schraubt sich an zwei Wasserfällen vorbei, die über graphitfarbene Platten sausen und die Namen ihrer Entdecker tragen: Eulogio und Clark. Über kleine Hängebrücken und Stege, unter tief hinabreichenden Wipfeln entführt er in den Shakespear'schen Zauberwald voller flechtenverhangener Baumstämme, die mit Bromelien dekoriert sind, und Pilzhaufen.

Wir erfahren, dass die Chilenen den Wald mit einer Geschwindigkeit abholzen, der - in Relation zu den brasilianischen Amazonaswäldern gesetzt - diese übertrifft. Chile hat sich mittlerweile den traurigen Rekord verdient, eines der Länder mit den umfangreichsten Plantagenwäldern zu sein. Eukalyptus und Kiefern stehen zur Wiederaufforstung bereit, finden hier aber nicht ihr natürliches Habitat vor, übersäuern den Boden. Kiefern saugen 70 Prozent mehr Feuchtigkeit aus der Erde als die heimischen robles, raulí, mañíos, tepa. Und sie schützen zwar vor den gröbsten Folgen der Erosion, liefern aber nicht dasselbe wertvolle Bauholz wie die heimischen, langsam wachsenden Sorten.

Und so ist der Spaziergang nicht nur kurzweilig, sondern auch erhellend. Kaum ein Gast verlässt nach seinem dreitägigen Ausflug unbeeindruckt das Campo Aventura. Angetreten, der abenteuerlichen Viehtreiberroute der Banditen zu folgen, hat man einen weitaus größeren Schatz gehoben: >Wer den chilenischen Wald nicht kennt, kennt unseren Planeten nicht<, hat Pablo Neruda in seinen Lebenserinnerungen geschrieben.

Und so ist es auch: Kaum wieder zurück, begegnet man in den hügeligen Straßen von Puerto Varas plötzlich lauter Gleichgesinnten und Eingeweihten, egal, ob sie geritten, den Osorno hochgeradelt oder Wildwasser gefahren sind: Alle hat die Gegend in Umweltschützer verwandelt. Diese Wälder sind von solcher Kostbarkeit, dass man sprachlos wird angesichts der Berge aus Holzchips, die im Hafen von Puerto Montt auf die Exportschiffe warten. Sie wurden zusammengeschreddert aus Alercen, die 3000 Jahre überlebt hatten, und aus den wertvollen Bauhölzern des raulí und der tepa, die seit Jahrhunderten für die Hauskonstruktion benutzt wurden. Mit dem Raubbau an der Natur geht auch der (Alltags-)Kulturverlust einher: die Kunst des Schindelschneidens und das Material selbst beispielsweise haben sich so verteuert, dass nur noch wenige Kunden sie sich leisten können.
In Puerto Varas gibt es mehr als eine Umweltinitiative. Was sie bewirken können, steht leider in den Sternen. Die Holzausfuhr bildet schließlich einen der wichtigsten Stützpfeiler der Wirtschaft, die auf Expansion ausgerichtet ist. Werden Geschwindigkeit und Dimension des Einschlages allerdings beibehalten, ist in 30 Jahren der gesamte Primärwald Chiles vernichtet, haben Umweltexperten herausgefunden.

Butch, Sundance und Etta beendeten 1905 ihr chilenisches Abenteuer, verkauften Haus und Vieh an die Compañía Cochamó und kehrten nach San Francisco zurück. Etta blieb in ihrer Heimat, die beiden bandoleros zogen nach Bolivien. Ihre Identität als Viehfarmer indes haben sie als malerische Fährte quer über die Anden gelegt, dort, wo sie am schönsten und gleichzeitig am bedrohtesten sind. Vielleicht, und das ist die Hoffnung, für die einige fortschrittliche Politiker kämpfen wollen, können die sanfte touristische Nutzung und auch die wachsende internationale Aufmerksamkeit, die sich vor einigen Jahren eingestellt hat, seit Chile sich auf der touristischen Weltkarte wiederfindet, ein wenig von dieser Schönheit retten.

INFO-KASTEN:

Beste Reisezeit: Die Jahreszeiten auf der Südhalbkugel verhalten sich reziprok zu den mitteleuropäischen; Sommer herrscht dort zwischen Ende November und Mitte März. Im Süden Chiles, wo sich der Nationalpark Pérez Rosales und Cochamó befinden, kann es auch im Sommer zu Regenfällen und frischem Klima kommen. Am wärmsten mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad: Ende Januar bis Anfang März.

Einreise: Ein über das Einreisedatum noch sechs Monate hinaus gültiger Reisepass genügt bei einem Aufenthalt unter 60 Tagen. Im Flugzeug erhält man eine Touristenkarte, die ausgefüllt wird und deren Kopie im Pass verbleibt. Die tarjeta de turismo gilt als Dokument und ist bei der Ausreise wieder abzugeben.

Anreise: Santiago wird von vielen europäischen und südamerikanischen Linien angeflogen, z.B. Lan Chile oder Lufthansa. Die Preise richten sich nach der Aufenthaltsdauer. Ein Visit-Chile-Pass von Lan Chile enthält drei Flugcoupons für das Reisen im Land; die Strecken müssen vor Abflug festgelegt sein, Daten können kostenlos umgebucht werden. Zielflughafen für die beschriebene Tour ist Puerto Montt. Von Santiago verkehren auch bequeme Überlandbusse nach Puerto Montt, die Reisedauer beträgt etwa etwa 15 Stunden. Zwischen Puerto Montt und Puerto Varas verkehren häufig Minibusse, die man auf der Straße anhalten kann.

Veranstalter: Agentur Outsider (im gleichnamigen Hotel)
San Bernardo 318, Puerto Varas, Chile,
Tel.: 0056-65-232910
Email: Outsider@telsur.cl

Unterkunft: Hotel Colonos del Sur, Del Salvador 24, T.: 0056/65/233369, Fax 232080; ist das Prachthotel von Puerto Varas, Liebling der US-Touristen. Pflegt den gehobenen Alpenstil, mit sehr behaglichen, komfortaben Zimmern und Bädern.

Hotel Outsider, San Bernardo 318, T. und Fax 232910, hat nur fünf gemütliche, kleine Zimmer, beliebtes Travellerziel, ebenso wie das angeschlossene Cafe-Restaurant mit Garten. Gehört dem Erfinder der Butch-Cassidy-Route.

Hotel Westfalia, La Paz 507, T.: 233039; Fax 233394; deutscher Name, deutsch inspirierte Architektur: weiße Holzschindelvilla mit rotem Giebeldach.

Hostal Colores del Sur, Santa Rosa 318, T.: 338588; der preiswerteste Travellertipp mit freundlichen Wirten, lebhafter Atmosphäre, jungem internationalen Sportler-Publikum.

Essen und Trinken: Der Pazifik ist eine einzige Wundertüte voller Meeresfrüchte und Fische. Mies- Pfahl- Kamm- und Venusmuscheln gibt es in mehreren Varianten, dazu ostiones (Jakobsmuscheln), ostras (Austern), erizos (Seeigel) und die teure centolla (Seespinne). In einer paila marina versammeln sich eine Auswahl davon, mariscal heißt dieses Gericht in der rohen Version. Den kräftig schmeckenden Eintopf aus Muscheln, Hühnerfleisch, Würsten, Speck und Kartoffelklößen curanto sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Sehr schmackhaft ist auch das Lammfleisch.
Im Merlin, Walker Martínez 584; kocht ein junger kreativer Deutscher und hat das Restaurant im einer schönen, betagten Holzvilla zur Top-Adresse in Puerto Varas werden lassen.
Das Donde Gordito, Calle San Bernardo, im Marktgebäude, ist auch abends zugänglich. Hier kommt der curanto auf den Tisch. Reichhaltige Auswahl an frischen Meeresfrüchten.
Am urigsten ißt man den curanto allerdings nicht in Puerto Varas, sondern im nahegelegenen Hafen von Puerto Montt, Angelmó. Dort bereiten ihn die Köchinnen gleich neben dem Fischmarkt zu und servieren ihn in Büdchen von der Größe einer Einfamilienhausküche. Richtiges Besteck und Weingläser sind eher Glückssache.

Gesundheit: Für Chile sind keine Impfungen vorgeschrieben.

Geld: Der chilenischen Peso wird zur Zeit mit einem Kurs von 480 für einen US-Dollar und 270 für eine DM gerechnet. Wechselstuben befinden sich Flughafengebäude von Santiago und in den Straßen Agustinas und Huérfanos im Zentrum. Wer Traveller-Cheques (am besten: American Express) tauscht, zahlt eine Bearbeitungsgebühr. In Chile kann man nicht überall tauschen. An verschiedenen Banken gibt es Redbanc-Automaten für die Barabhebung mit Karten. Zahlen mit Kreditkarte ist üblich und verbreitet.

Literatur: >Ich bekenne, ich habe gelebt<, Pablo Neruda, seine ungewöhnlichen Memoiren. >Die Welt am Ende der Welt<, Luis Sepúlveda, ein packender Öko-Kriminalroman, der im Süden spielt. Reiseführer gibt es aus den Verlagen DuMont, Vista Point, Lonely Planet, Bucher, Apa Guide.

Auskunft: Pro Chile
Kleine Reichenstr. 1, 20457 Hamburg
Tel.: 040/335835, Fax 326957
Versendet Broschüren über Hotels, Autoverleihfirmen, Campingplätze.
Website: http://www.chileinfo.de/

In Chile: Sernatur
Providencia 1550, Santiago, Metrostation Pedro de Valdivia, haben eine Fülle an Prospektmaterial, auch in Englisch.
Email: info@sernatur.cl
Website: http://www.sernatur.cl/
Empfehlenswert auch die Provinzbüros.

Lan Chile
Liebfrauenberg 1-3, 60313 Frankfurt
unterhält eine Hotline für Touristen: 069/29800129
Website: http://www.lanchile.com/

  (Foto Vulkan Villarrica: Website http://www.chileinfo.de ©)


Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr
Copyright © CariLat.  All rights reserved.
Stand: 09. May 2002

© webDesign by  CariLat