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Von Bernd Kubisch, Juni 2010 | ||||
San Juan La
Laguna - Auch nach Überschwemmungen und Erdrutschen Ende Mai lernen Ausländer weiterhin Spanisch in Antigua, besteigen die Maya-Tempel in Tikal,
besuchen die bunten Maya-Märkte am Atitlán-See. Der schwere Sturm «Agatha» hat vor allem an Berghängen schwere Schäden angerichtet, aber Maya-Stätten,
andere touristischen Anlagen, Urlauber-Hotels und Restaurants fast völlig verschont. Die Gästezahlen sind nach dem Unwetter zunächst rückläufig. In
Antigua dagegen flanieren inzwischen wieder viele Ausländer zwischen Kolonialbauten, drücken preiswert die Schulbank und übernachten bei Familien. Die «Gringos»
lassen vor allem die Mayas im Hochland nicht im Stich. Am Atitlán-See krempeln Einheimische, Deutsche und andere Ausländer die Ärmel hoch, um
Betroffenen zu helfen und den Tourismus |
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Dr. Clemens Luhmann (45) aus Bielefeld mit Maya-Kindern in Jaibalito |
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«Die Mayas wollen keine Almosen. Sie möchten, dass wieder mehr Touristen kommen. Das bringt Lohn und Brot», sagt Dr. Clemens Luhmann. Der Arzt aus Bielefeld lebt schon lange hier, hat von seinem Haus Vulkan- und Seeblick. Luhmann hilft bedürftigen Kranken und Verletzten und bei der Finanzierung von Gratismahlzeiten. Die touristische Infrastruktur am See ist intakt, Hotels, Restaurants und Märkte sind geöffnet. Boote steuern alle Dörfer am Atitlan an. | ||||
Der deutsche Arzt hat mit dem Geschäftsmann Jürgen Katt aus Hagen Lebensmittel und
Kleidung in besonders betroffene Dörfer gebracht. Die Spenden stammen von Freunden Katts in Guatemala Stadt. Der 61-Jährige, der seit über 20 Jahren mit
seiner Familie in Panajachel am Atitlan-See lebt und Honorarkonsul ist, betont: «In der Not halten am See alle zusammen- Einheimische, Touristen und
Einwanderer aus aller Welt sowie die etwa 50 Deutschen, die hier leben.» In der antiken Maya-Stätte Tikal und der Kolonialstadt
Antigua mit über 60 kleinen Spanischschulen hat das Unwetter gar keine Schäden hinterlassen. «Das wissen leider im Ausland viel zu wenige», sagt Reiseführer
Emilio Briones Eckstein, der auch viele Jahre in Hamburg gelebt hat. «Von uns kam niemand zu Schaden», sagt Christa Methmann aus Flensburg. «Leider ging der
Tourismus zurück.» Die 57-Jährige fertigt in Antigua Bilder, Blusen und räuchert Fisch. «Ich fühle mich sehr wohl hier.» Auch in und um Antigua leben knapp 50
Deutsche und einige hundert Ausländer, vor allem aus den USA. |
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Touristenattraktion Tikal mit Urlaubern: Die antike Stadt der Mayas in den
Regenwäldern |
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Copyright © Fotos Bernd Kubisch Alle Angaben nach bestem
Wissen, aber ohne Gewähr |