Wie ihre berühmte Schwester, die Sea Cloud, trägt auch die Sea Cloud II einen
repräsentativen
vergoldeten American Eagle als Galionsfigur zur Beschwichtigung der Götter
Nostalgie für Verwöhnte
Im Winter 2010/2011 kreuzt die Sea Cloud II in der Karibik.
Ihr legendäres Schwesterschiff, die Sea Cloud, wird in dieser Zeit in Deutschland überholt.
Danach feiern beide einen runden Geburtstag: die Sea Cloud ihren 80sten und die Sea Could II ihren 10ten.
CariLat.de/
Juli 2010 Die Holzplanken an Deck sind nichts für Stöckelschuhe. Nicht dass sie auf der Sea Cloud II verboten wären. Aber das Klack-Klack ihrer Absätze
wäre wie ein Missklang in der an Deck vorherrschenden „Musik“: des Windes in den Segeln oder des Fahrwassers unter dem Bugsprit mit dem goldenen Adler
als Galionsfigur unter dem Klüverbaum.
Berühmte Schwester
Die Sea Cloud II ist die größte Bark, die derzeit auf den Weltmeeren segelt.
Nachempfunden wurde sie der legendären 1931 in Kiel als damals weltgrößte Privatyacht
für Edward Francis Hutton und seine Ehefrau, Marjorie Merriweather Post, erbauten „Hussar“.
Nur vier Jahre später ließ sich das Paar scheiden und Marjorie Merriweather Post, die
das Schiff behielt, taufte es in „Sea Cloud“ um. Nach den Kriegswirren war dieses Schiff
zeitweise unter dem Namen „Angelita“ im Besitz des dominikanischen Diktators Trujillo
und lag als „Antarna“ vor Panama. Dort entdeckte es Ende der 70er Jahre der deutsche
Kapitän Hartmut Paschburg, gab ihm seinen alten Namen Sea Cloud wieder, holte es
nach Hamburg und ließ es in Kiel restaurieren. Schon Ende 1979 startete es zur ersten
Kreuzfahrt als Flaggschiff des Hamburger Unternehmens „Sea Cloud Cruises“.
Auch die rustikale Optik mit viel Holz verleiht
der Sea Cloud II ein nostalgisches Flair
Der Großmast der Sea Cloud II misst ab Wasserhöhe
bis Mastspitze 6o Meter
War die alte Sea Cloud ursprünglich als repräsentative Großyacht geplant und deshalb auch mit
vier Masten übertakelt worden, beließ man es bei der 2001 in Spanien erbauten Sea Cloud II schon aus Platzgründen wie bei einer klassischen Bark üblich
bei drei Masten. Schließlich sollten neben den 90 Passagieren 60 Mann Besatzung untergebracht sein, das Schiff außerdem den Ansprüchen eines verwöhnten
Kreuzfahrtpublikum genügen und dabei den Charme ihres Vorbildes bewahren. Platz für die Kabinen wurde durch ein zusätzliches Deck geschaffen.
Sonnendeck: Hier herrscht kein Mangel an
Sonnenstühlen
Kombination von Kreuzfahrtschiff und Großyacht
Man muss kein Segler sein, um die „neue“ Sea
Cloud, eben die Sea Cloud II, zu lieben. Sie besticht selbst Kreuzfahrt-Skeptiker allein
durch die gelungene Kombination von komfortablem Kreuzfahrtschiff und klassischer
Großyacht. Kompromisslos werden einerseits 2.758 Quadratmeter Segelfläche nicht per
Computer gesetzt und einzogen, sondern per Hand von einer eigens dafür zuständigen
20köpfigen Crew von Matrosen und Matrosinnen. Anderseits bietet sie Komfort auf
fürstlichem Niveau. Das Restaurant wurde für seine gute Küche in den Kreis der Chaîne
des Rotisseurs aufgenommen. Diese Küche ist im Reisepreis inklusive – vom
Frühaufsteherfrühstück bis zum Vier-Gänge-Menü am Abend. Insgesamt sind es sechs
Mahlzeiten pro Tag, dazu zwei Fünf-Gänge-Gala-Dinner sowie Weine von namhaften Winzern
oder Bier zum Mittag und Abendessen und alle Softgetränke.
Haute Cuisine: Für ihre gute Küche wurde
die Sea Cloud II in den Kreis der Chaîne des Rotisseurs aufgenommen
Wohnen wie Zuhause
Die Lounge: Ein harmonisches Design verbreitet Behaglichkeit
Rezeption auf dem Promenadendeck im Stil eines Clubhotels
Die teuerste Kabine, die 27 m² große Owner Suite, thront wie ein Dachbungalow
in angemessener Entfernung von Bar und Lounge auf dem oberen Lidodeck. Taue (im Fachjargon „liegendes Gut“) überall, die
Rahen und Segel über dem Kopf – hier ist man mitten im Geschehen fast wie der Kapitän auf der Brücke und wohnt doch
behaglich im Stil eines englischen Sommerhauses. Und die kleine Bibliothek mit dem kostenlos nutzbarem Internet am
modernen i-Mac-Computer liegt nur eine Tür weiter. Ein Stockwerk tiefer auf dem Promenadendeck sieht es dann aus wie in
einem Clubhotel: Eine kleine Rezeption aus lackiertem Holz und Gänge mit dicken, Lärm schluckenden Teppichen führen zu
16 Junior-Suiten und zwei Deluxe-Kabinen sowie zur Boutique und dem Restaurant, in dem freie Sitzplatzwahl herrscht.
Vom Lidodeck bis zum Kabinendeck
Eine Klasse für sich: Kabine auf dem Promenadendeck
Eine angenehme Ruhe ist garantiert im Doppelbett mit Ausblick
Insgesamt 44 Kabinen verteilen sich über drei Decks. Die preiswertesten
befinden sich auf dem Kabinendeck, das mit den beiden darüber liegenden Decks wie auf den großen Kreuzfahrtschiffen
durch eine Treppe mit blinkenden Messinggeländern verbunden ist. Die Kabinen auf diesem untersten Deck bieten mit ihren
Bullaugenfenstern Schifffahrtsromantik und sind fast alle 19 m2 groß, Ausnahme die Kabinen der Kategorie F (12 m2). Aber
einen täglich frisch gefüllten Obstkorb gibt’s auch da gratis wie in allen anderen Kabinen. Und wer trotz der täglichen
Vitamine krank werden sollte oder einfach mal seekrank, was bei einer „Krängung“ (Fachbegriff für Neigungswinkel eines
Schiffes) von sieben Grad bei vier bis fünf Windstärken schon mal passieren kann, hat es hier nur ein paar Schritte bis
Hospital. Eine Wellness-Abteilung mit Sauna, Fitnessraum und ausklappbarer Badeplattform, von der aus man in die Karibik
springen kann, schließen an.
Ankern abseits der Megaliner
Großsegler sind gern gesehene Gäste. Anders als die Kreuzfahrtgiganten kommen
sie quasi auf Augenhöhe mit den Einheimischen an, die selbst mit Seglern groß wurden. Wo auch immer die Sea Cloud II
(oder das Schwesterschiff) ankert, wird sie als Augenweide empfunden und nicht als schwimmende Kleinstadt, aus der die
Passagiere wie aus Wolkenkratzern herabsteigen. Es ist nicht zu letzt dieser Unterschied, der den Sea Cloud
II-Passagieren ein entspanntes Ankommen und eine größere Nähe zu Land und Leuten ermöglicht. Häfen, die vornehmlich von
den Riesenpötten angelaufen werden, finden sich deshalb praktisch nicht auf dem Routenplan der Sea Cloud II. Aber alle
Klassiker der Karibik, die Kleinen und die Großen Antillen werden angelaufen, buchbar in ein- oder zweiwöchigen
Segelabschnitten.
Klein aber fein: Kabine auf dem Kabinendeck mit Bullaugenfenster
Perlen der südlichen Karibik
Im kommenden Winter steht im Rahmen einer zweiwöchigen Fahrt von Curaçao bis
Puerto Limón in Costa Rica auch die südliche Karibik mit der überaus sehenswerten Kolonialstadt Kolumbiens, dem
Unesco-Weltkulturgut Cartagena de las Indias, auf dem Programm. Danach geht es zwei Wochen lang mit Abstecher auf die
Pirateninsel San Andrés (Kolumbien) über die mittelamerikanische Karibikinsel Roatán in Honduras auf den Spuren der Maya
nach Belize und Yucatán/Mexiko bis nach Havanna auf Kuba – etwa auf der Route der legendären Carrera de la Indias. Diese
von Kreuzfahrtschiffen wenig befahrene Strecke (25.2.-9.3. 2011, Preis ab 4625 Euro pro Person und ohne Flüge) wird von
dem Journalisten, Korrespondenten, TV-Moderatoren und Buchautoren Klaus Liedtke als Lektor begleitet, der vielen auch
als ehemaliger Chefredakteur von National Geographic bekannt ist. Er widmet sich Umwelt- und Naturschutzthemen.
Die Schiffsglocke, seit dem 16.Jahrhundert unentbehrlicher Bestandteil
jeden Schiffes, wurde auch für die Sea Cloud II individuell aus Messing gegossen. Der Handklöppel ist
aus Leinen geflochten.
Film: SEA CLOUD II Youtube
Alle Karibikausflüge sind kostenlos
Das größte Plus auf allen Karibikrouten mit der Sea Cloud II aber dürfte für
viele Kreuzfahrer die Tatsache sein, dass man an Bord nicht noch zusätzlich für die Buchung von Ausflügen zur Kasse
gebeten wird. Denn mit der Sea Cloud II sind alle Ausflüge in der Karibik kostenlos (Mineralwasser inklusive). (GF)
INFO: Windjammer-Kreuzfahrt
Sea Cloud Cruises GmbH An der Alster 9
20099 Hamburg
Deutschland
Tel. +49 (0)40-30 95 92-50
Fax +49 (0)40-30 95 92-22 www.seacloud.com
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Seefahrerromantik pur und reichlich Arbeit für die "Deckshands": Taue an Deck der
Sea Cloud II