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GRENADA | |||||||
WIEDER IN DER KÖNIGSKLASSE | |||||||
NEUE ATTRAKTIONEN AUF DER „GEWÜRZINSEL" LOCKEN INS LANDESINNERE | |||||||
CariLat.de 3/2010 Ein Krisenjahr? „Gewiss“, sagt Glynis Roberts, die Tourismusministerin Grenadas,
und lächelt völlig entspannt. „Auch wir hatten 2009 weniger Besucher als im Vorjahr – genauso wie fast alle unsere Nachbarn. Aber es gab auch Zuwächse“.
So hätten zum Beispiel die Franzosen die Insel Grenada als Urlaubsziel wieder entdeckt und den Statistikern ein kleines einstelliges Plus für diesen
Quellmarkt beschert. Weniger Urlauber kamen vor allem aus den USA und Großbritannien. Insgesamt seien rund zehn Prozent weniger Touristen aus dem
Ausland nach Grenada gekommen. Aber diesem Rückgang stünde ein sensationelles Plus im Kreuzfahrttourismus gegenüber. „Mit 21 Prozent mehr
Kreuzfahrtbesuchern als im Vorjahr spielen wir wieder in der Königsklasse der Kreuzfahrtziele der Karibik mit“, stellt die Ministerin klar, „ein schöner
Lohn für unsere enormen Anstrengungen nach Hurrikan Ivan in den Wiederaufbau der Infrastruktur.“ Spuren aus französischer Zeit Mit nur 344 Quadratkilometern Staatsfläche ist Grenada die kleinste der Windward-Inseln und wie ihre Kleine-Antillen-Nachbarn vulkanischen Ursprungs. Einem Vulkan verdankt sie auch ihre gleichmäßig geformte Hafenbucht La Carenage in St.George’s, der Hauptstadt des kleinen Karibikstaats. Denn die Bucht ist nichts anderes als ein erloschener und erodierter Krater, der sich mit Wasser auffüllte. Die schönsten historischen Häuser von St.George’s gruppieren sich wie Tribünen auf dem Kraterrand: vom restaurierten Alten Warenhaus, der Bibliothek und dem Museum bis hinauf zu den Kirchen und Staatsgebäuden. Den besten Überblick bietet die Festung Fort George. 1666 in französischer Kolonialzeit im Vauban-Stil erbaut, ging sie – wie ganz Grenada – 1783 in die Hände der Engländer über. An die französische Zeit erinnern noch viele Namen. Die Bucht Sauteurs im Norden zum Beispiel, wo sich die letzten Kariben 1651 durch einen legendären Sprung von den Klippen der Unterwerfung entzogen. Oder die Fontainbleu-Falls, einer von fünf Wasserfällen im Landesinnern. Und auch „La Carenage“ ist französischen Ursprungs. |
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Auch das lässige Selbstbewusstsein der Grenadiner hat seine Wurzeln in den französischen Anfängen. Gehörte Grenada doch zu den wenigen Plätzen in der Karibik, auf denen mehr freie Mulatten und Schwarze als Weiße große Plantagen betrieben. Eine ungewohnte Situation für die neuen weißen Kolonialherren aus England, als sie Grenada übernahmen. Prompt beschnitten sie die Rechte der schwarzen Plantagenbesitzer. Am 2.März 1795, beflügelt durch die revolutionären Ereignisse in Paris, kam es unter der Führung des schwarzen Plantagenbesitzer Julien Fédon zu einem blutigen Aufstand gegen die englischen Inselherrn. Heute wird Julien Fédon als Nationalheld auf Grenada gefeiert. Die Tourismusministerin: „Wir planen einen Pfad auf den Spuren von Fedón im Parish St.Andrew. Mehr Dorffeste Bislang beschränkte sich der Tourismus vor allem auf die Strände südlich der Hauptstadt,
insbesondere den Grand Anse Beach, einen herrlich breiten weißen Strand, genau wie man ihn sich von der Karibik erträumt. Wie alle Strände auf Grenada ist er
öffentlich. Die meisten der gut zwei Dutzend Ferienresorts von Grenada grenzen direkt an ihn. Im Rücken der Hotels gibt es Shoppingmalls und Grenada
„Wallstreet“ mit ein paar Banken. Es ist eine für das ländliche Grenada eigentlich untypische Zone. Um die Schönheiten des Landesinnern wie die Wasserfälle
oder das Grand Etang Reservat zu Gesicht zu bekommen, nimmt man einen Mietwagen (Achtung Linksverkehr!) oder bucht bei einer der Ausflugsagenturen eine
Inselrundfahrt, auch mit deutschsprachigem Führer. „Musts“ im Programm einer solchen Inselrundfahrt sind die Besichtigungen der ältesten Rumbrennerei in der
Karibik, der River Antoine Rum Destillery, und natürlich einer Fabrik, in der Grenadas Exportschlager für den Versand in alle Welt vorbereitet wird: die
Muskatsnuss. „In Zukunft“, so die Tourismusministerin, „wollen wir mehr Urlauber in die Dörfer locken.“ Dafür wird schon eifrig an den Konzepten für neue
Dorffeste nach dem Muster des „Fish-Friday“ in Guayave gebastelt. |
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Zeitreise nach Carriacou |
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