Ursprüngliche Karibik: |
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Von Bernd Kubisch (aktualisiert für CariLat.de, 5/2010) | ||||
Pulverweiße
Strände und hohe Kokospalmen schmücken viele Ansichtskarten der Karibik. Dunkler Lavasand, ein kochender See, Berggipfel mit Nebelwald, Dschungel mit
Papageien, sowie echte Kariben, die sich nach ihren Vorfahren Kalinago nennen, sind die Motive in Dominica. Die Insel der Kleinen Antillen bietet
Karibik pur: freundliche Menschen, exotische Natur über und unter Wasser, wilde und sanfte Küsten, keine Charterflieger, kein All Inclusive. Es gibt
nicht nur über 50 Kräuterrums, sondern auch ein gutes Bier. Hopfen und Braumeister kommen aus Bayern. Urlaubsgrüße von der Insel fliegen problemlos nach
Deutschland. Ein Brief nach Dominica aber landet nicht selten in Dominicana, spanisch für Dominikanische Republik. Die Post arbeitet noch an dem
Problemchen. |
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Etwa 360 Flüsse hat das Land. «365 sind es, für jeden Tag einen», erzählen die Reiseführer. Hinzu kommen unzählige Wasserfälle, schwefelhaltige Tümpel, Heiß- und Kaltwasserquellen. In etlichen Hotelanlagen gurgeln kalte und heiße Quellen durch tropische Gärten, füllen künstliche und natürliche Pools. Das «Papillote» hat nur sechs Zimmer, aber einen eigenen Wasserfall, der sich von einem Felsen stürzend in einen rauschenden Bach verwandelt. Gäste aalen sich in Becken mit heißem und kaltem Wasser, bewundern rot-gelbe Helikonien und Ginger Lilies und Hibiskus. Und im nahen «Shangri-la Resort», das ebenfalls im Roseau Tal am Regenwald liegt, dampfen Schlamm, ein Geysir und eine Höhle mit kochendem Wasser. Für das körperliche Wohl auf der Insel sorgen auch Spas, Kräuter- und Schlammmassagen. Das ist die Stärke Dominicas, das auch «Nature Island» heißt: Kaum Zersiedlung, unberührter Regenwald und geschützte Naturreservate. Der Nationalpark Morne Trois Pitons mit 1.342 m hohem Gipfel, Lavakuppeln und kleinen Seen ist seit 1997 Weltnaturerbe der UNESCO. Hart, aber ein Erlebnis, ist eine Tageswanderung über Felsen, Höhenpfade und Regenwald zum «Boiling Lake». Der Kratersee hat 100 Meter Durchmesser und wird durch vulkanische Tätigkeit fast bis zum Siedepunkt erhitzt. Das «Fort Young» Hotel am Rande der kleinen Hauptstadt Roseau zählt mit 72 Zimmern und Wellness-Teil zu den größten des Landes. Immerhin zwölf Zimmer hat das «Tamarind Tree» Hotel bei Salisbury. Stefan Lörner aus Gießen in Hessen bereitet für seine Gäste, viele aus der Schweiz und Deutschland, zum Frühstück auch Tamarindensaft, Kokosnüsse und Zimtäpfel zu. «Alles aus dem eigenen Garten» sagt er. Dabei schaut er aufs Meer, auf Pelikane und Kolibris, die am Zuckersaft nippen. «Wir sind gut gebucht, auch in schlechten Wirtschaftszeiten», sagt seine Ehefrau und Miteigentümerin des «Tamarind», die Schweizerin Annette Peyer-Loerner. |
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Etwa 20 Deutsche, Schweizer und Österreicher leben auf der Insel. Braumeister
Kurt Eidenschink aus Straubing, viele Jahre verantwortlich für Dominicas «Kubuli»-Bier, war und ist einer der besten «Botschafter» des Eilands für die
Bundesrepublik Deutschland. Der (im Frühjahr 2010 verstorbene) Bayer, betonte häufig: «Wir haben auf Dominica das beste Bier und das beste Wasser der
karibischen Inseln.» Nicht nur sein Gast aus Berlin, der etwa zwanzig Karibik-Biere kennt, kann Auch schlichte Holzhäuser haben meist ein grünes Umfeld mit Hibiskus, Palmen, Mandelbaum, Süßkartoffeln, ein paar Hühnern. Dominica verfügt nicht über den Lebensstandard seiner französischen Nachbarn Guadeloupe und Martinique. So trübt Armut mancherorts das Ökoimage. Wer kein Geld für den Abschleppwagen hat, lässt sein Auto von Pflanzen überwuchern. Und die Bewohner eines Teil des Städtchens Portsmouth stehen in der Kritik von Insulanern und Gästen. Am Strand dort häufen sich Dosen, Latten, Plastik, Essensreste. Es stinkt. Das schadet dem Image. Schließlich locken Fort Shirley und der nahe Indian River mit vielen Mangroven zu Ausflügen. Die Strände der Insel zählen nicht zu den schönsten der Karibik. Sie sind sauber, aber nicht groß und meist vulkanischen Ursprungs. Dominica bietet viele Wassersportmöglichkeiten und gute Tauchgründe, vor allem an der windgeschützten Westküste. Die Insel verzeichnet jährlich fast 400.000 Kreuzfahrtgäste, weil ursprüngliche Ziele «in» sind, aber nur 80.000 Übernachtungsgäste, auch weil die Anreise langwierig ist. Das freut viele Dominica-Fans, die keine Massen mögen. |
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Spaziergang über Dschungel-Wipfeln |
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Copyright © Fotos Bernd Kubisch Alle Angaben nach bestem
Wissen, aber ohne Gewähr |