CariLat - Karibik - Lateinamerika - MagazinCTO-Jahreskonferenz in Barbados: Karibik will verstärkt als Region werben
Neue Allianzen im Internet und im Flugverkehr
Auch 2000 vermutlich ein Rekordjahr - Probleme mit der Euro-Region

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Von Bernd Kubisch, Dez 2000
Die multikulturelle und vielsprachige Karibik bündelt ihre Kräfte, um bei Werbung und Marketing weltweit stärker als eine Destination aufzutreten. Als wichtige Beispiele wurden während der letzten (24.) CTO-Jahrestagung in Barbados eine neue Flugallianz der Karibik-Gesellschaften LIAT, Winair und Air Caraibes und die Kooperation bei der Web-Präsentation im Internet vorgestellt.

Die 33 CTO-Mitglieder - das sind alle Inseln sowie Anrainer wie Mexiko mit Cancun und Venezuela mit Margarita - forderten ihre Regierungen auf, nun überall Tourismus im Schulunterricht zu verankern. Erstmals debattierte während eines CTO-Treffens ein Jugendparlament über Chancen und Gefahren des Fremdenverkehrs. Minister und Tourismusmacher aus St. Lucia, St. Kitts, Nevis, Jamaica, Trinidad und der Dominikanischen Republik unterstrichen die Bedeutung von Heritage-, Kultur- und Ökotourismus als wichtige Ergänzungsmärkte zu Strand- und Sonnenurlaub. Minister Dwyer Astaphan aus St. Kitts sagte: «Die Karibik darf nicht ihre Identität preisgeben. Denn viele Besucher kommen auch wegen unserer Menschen, Musik, Kultur und Geschichte.» Als großen Erfolg wertet Astaphan, dass die UNESCO kürzlich das Brimstone Hill Fortress in St.Kitts auf ihre Weltkulturerbe-Liste gesetzt hat.

CTO-Generalsekretär Jean S. Holder betonte: «Der Wettbewerb ist weltweit härter geworden. Sonnen- und Strandziele in allen Erdteilen werben heute um die Gunst der Urlauber.» Das Internet ist laut CTO «geschaffen für die Karibik und ihre teils kleinen Anbieter». Im Januar 2001 wird ein Karibik-Webseiten-Verbund in sechs Sprachen - auch in Deutsch - gestartet.

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Der Testlauf in Barbados wurde auch von Internetexperten aus den USA positiv bewertet. Das Projekt soll Kunden, Veranstalter, Fluggesellschaften, Hotels, Tourismusbehörden und Reisebüros besser verknüpfen. Links verweisen auf alle
Karibik-Destinationen, auf Tauchgründe, Golfplätze, Familienhotels und Luxusherbergen, Airpässe und Flugverbindungen. Auch per Audio und Video sollen Fakten und das «Caribben Feeling» vermittelt werden. Buchen via Internet ist möglich, wird aber auch in den USA erst von wenigen praktiziert.

Das Projekt kostet einschließlich Anlaufphase gut eine Million US Dollar, sagte CTO-Europa-Direktor Johannes Spalburg. Finanziert wird das von britischen Firmen erstellt Projekt von der CTO. Spalburg: «Der Anschub ging aber auch von der EU aus». Für den deutschsprachigen Raum bleibt der Web-Zugang über die bestehende Adresse www.caribtourism.com erhalten. Die CTO-Werbung in Europa erhält ab 2001 laut Spalburg zusätzliche Gelder, pro Jahr etwa eine Million US Dollar. Auch für Schweizer Expedienten steht ab Februar eine CD-Rom zur Fernseminar-Schulung bereit.

Der Schweizer Markt ist nach den Worten von CTO-Chef Holder deshalb so wichtig, weil er sich «besonders auch an Qualität und nicht nur an den Preisen orientiert.» Leider entwickele sich dieser Markt derzeit nicht so positiv wie in früheren Jahren. Holder sieht einen wichtigen Grund in den Flugverbindungen: «Diese sind von der Schweiz und Kontinentaleuropa nicht so gut wie von Großbritannien oder den USA.»

Sorgen bereitet der CTO die anhaltende Euro-Schwäche. Etliche Länder des Euro-Raumes weisen deutlich negative Reiseentwicklungen auf. Deutschland bleibt vergleichsweise stark. Grund könnte sein, dass außer den Französischen Antillen und Kuba nun auch etliche Hotels in der «Dom Rep» Euro bzw DM als Vertragswährung akzeptieren, hieß es am Rande der Konferenz. Die CTO rechnet für 2000 mit einem Anstieg der Touristenankünfte aus aller Welt um vier Prozent. 1999 reisten knapp 20,2 Millionen Gäste in die Karibik (ohne Kreuzfahrt), davon 5,2 Millionen aus Europa und etwa 65 000 aus der Schweiz. Die Tourismuseinnahmen stiegen 1999 auf über 18 Milliarden US Dollar.

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Erschienen in Travel-Inside, 2000

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Stand: 09. May 2002
 

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