CariLat-Karibik-Lateinamerika-Magazin  Schöner Wohnen - von der Hütte bis zum Superclub

Puedo colgar mi hamaca en sus araboles

Dass es in der Karibik zum Schlafen nur diese schaukelnden Netze über dem Erdboden gab, und die Kariben Besucher lieber in den Kochtopf warfen, als sie zu bewirten - lang, lang ist's her. Heute läufts gerade umgekehrt: Unterkünfte der unterschiedlichsten Art gibt es wie Sand am Meer und überall wird dem Gast sprichwörtlich der rote Teppich ausgerollt.
      Zum Trost für alle, die die herrliche Erfindung der Ureinwohner, die hamaca, so lieben: Hängematten zieren nach wie vor Hotelbalkone, Bungalowterrassen und Resortgärten. Wem es dabei aber mehr um die Philosophie geht, die Nähe zu Land und Leuten, der bettet sich bestens in den Inns und Gästehäusern wie sie in den Programmen deutscher oder schweizer Karibik-Spezialveranstalter oder in Extrabroschüren wie von St.Lucia oder Puerto Rico, oder für Trinidad&Tobago unter dem Stichwort "Bed & Breakfast" zu finden sind. Beim "Insider`s Jamaica"-Angebot wird das bequeme, aber auch preiswerte Bett in familiärer Atmosphäre, vielleicht sogar mit waschechter "jammin` Jamaica House Party", noch durch Rabatte bei ausgewählten Mietwagenunternehmen und Restaurants für Vagabunden versüßt. Drive Jamaica!

      Eine Rundreise für Romantiker mit ausgeprägtem Faible für antike spanische Betten in historischen Mauern gibt's auf Puerto Rico: es geht von Parador zu Parador, lauter architektonischen Schmuckstücken. Eher eine Zufluchtsstätte der Ruhe und Besinnung ist dagegen von Haus aus das 350 Jahre "El Convento" in San Juan mit seinen hohe Decken in den Zimmern und Arkadengängen im Innenhof. Genuß für's Auge und viel Stil bieten zahlreiche, in alten Plantagenhäusern eingerichtete Hotels wie das herrliche Nisbet Plantation auf Nevis, wo man durch eine großzügige Allee von Kokospalmen spaziert, um zu diesem 200 Jahre alten ehemaligen Haus von Lord Admirals Nelson Frau zu gelangen. Nostalgie pur auch im Ottley´s Plantation Inn auf St.Kitts, wo malerisch alte Mauerteile den Pool dieses im englischen Kolonialstil restaurierten Plantagenhauses aus dem 18.Jahrhundert rahmen.

      Nun waren die zeitgenössischen Architekten auch nicht faul, dieser alten Herrenhaus-Pracht einfallsreich was entgegen zu setzen. Anguilla geriet auf diese Weise geradezu zur Architekten-Wettbewerbswiese wie die viel fotografierten kubischen Villenkunstwerke von Covecastles, oder das mediterran verwinkelte Cap Juluca beweisen. Auf St.Lucia animierten die Zwillingsvulkane der Pitons sie zu kreativen Höchstleistungen um den schönsten Blick auf die "Wahrzeichen der Karibik": Der Mangel an weißen Stränden wird da mit verwegen in den Hang gebauten Hotels wie dem Anse Chastanet oder dem gar zwischen die Pitons gebetteten Jalousie Hilton Resort & Spa mehr als wettgemacht. In der Baie Longue von St.Martin und auf Peter Island von den Virgin Islands schufen sie die vielleicht schönsten Synthesen aus Kunst am Bau in der Karibik. Auf Tobago verlockte ein legendenumwobenen Name wie das "Blue Haven Hotel" den Erbauer zu einem urkaribischen Revival.

      Manchmal macht's aber auch die Schlichtheit, die tropische Träume wahr werden läßt wie auf Palm Island auf den Grenadinen oder auf Mustique mit seinen Mietvillen der Superreichen. Oder das Gegenteil: das gigantomanische Hotel Atlantis auf Paradise Island in Nassau auf den Bahamas hat zweifellos auch seine Reize. Wo, bitte sehr, gibt es sonst noch einen Hotelpark, in dem man nach Lust und Laune unter Haien spazieren kann? Übrigens: Es lohnt sich fast immer, nach Sommerrabatten zu fragen.

      Stichwort Preise. Schon sind wir beim Thema All-Inklusive-Hotel, wo man bestenfalls am Ende um keinen Euro, keinen Schilling oder Franken ärmer ist als zu Beginn des Urlaubs. Wo wie beim guten alten Club Mediterranée die Vollpension mit drin ist, jeglicher Sport, die allabendliche Show mit den zu kleinen Stars verkleideten Animateuren - und mehr: Beim Sandals auf Jamaica ist sogar der Butler im Pauschalpreis "ultra-inklusive".

      Tatsächlich aber lohnt ein Blick ins Kleingedruckte immer. Und wer besondere Vorlieben wie Tennis oder Golf hat, bettet sich vielleicht lieber gleich in Sport-Resorts wie dem Odyssey Resort von St.Lucia oder dem Casa de Campo in der Dominikanischen Republik.

      All-Inclusive gibt es überall in der Karibik, und geworben wird nicht nur mit den unterschiedlichsten Wedding-Spezials. "Nur für Erwachsene" heißt es beispielsweise im Jack Tar Village auf St.Kitts. Im Superclub Boscobel Beach Resort sind besonders Familien mit Kindern willkommen. Frankophile finden ihr Pendant in Clubdorf von Sainte-Luce auf Martinique. Und dass man sich im Hedonism Resort von Negril im offen propagierten "Streben nach Sinnenslüsten" sucht und findet, das ist seit langem ein offenes Geheimnis.

     

 

Gesine Froese / GLOBO Karibik Extra

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Stand: 05. April 2009  

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